Nikolaij N. Krestinsky

Politiker

* 13. Oktober 1883 Mogilew

† 1938

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 35/1964

vom 17. August 1964

Wirken

Nilolaj N. Krestinsky wurde am 13. Okt. 1883 in Mogilew als Sohn eines Gymnasiallehrers geboren. Er besuchte das Wilnaer Gymnasium und studierte an der Petersburger Universität Rechtswissenschaften. Von 1907-1917 war er Rechtsanwaltsgehilfe und Rechtsanwalt in Petersburg (heute Leningrad) später im Uralgebiet. 1903 trat er der russischen sozialdemokratischen Partei bei und schloß sich 1907 bei deren Spaltung der bolschewistischen Richtung an. 1914 wurde er wegen Agitation gegen den Krieg aus Petersburg ausgewiesen.

Nach der Oktober-Revolution 1917 bekleidete Kr. eine Zeit hindurch den Posten des Volkskommissars für Justizwesen der Leningrader nördlichen Kommune. K. war von 1920/21 Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU und von 1919-1921 Mitglied des Parteibureaus. In diesem Organ wurde er 1921 durch Sinowjew ersetzt. Er wurde nun schrittweise aus dem Führungsgremium der Partei verdrängt. Nachdem er 1921 kurze Zeit das Volkskommissariat für Finanzen geleitet hatte, entsandte man ihn im Juli 1922 als Botschafter nach Berlin.

Frau K., die von Beruf Medizinerin war und als Kinderärztin an der Charité arbeitete,war jahrelang Doyenne des diplomatischen Korps in Berlin.

Während seiner Berliner Tätigkeit galt K. als Anhänger der Trotzkistischen Opposition, schloß sich aber ...